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Veranstaltung „Appetit auf Veränderung? Mittagessen und Schulentwicklung in Sekundarschulen“ am 30.09.2015 in der Hemingway-Schule

Im Rahmen der bundesweiten Tage der Schulverpflegung lud die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Berlin in Kooperation mit der Berliner Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Vertreter/innen von weiterführenden Schulen, Eltern sowie weitere für das Thema Interessierte ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die positiven Effekte, die die Einbindung von Verpflegungsangeboten in den Schulentwicklungsprozess haben kann.

Sabine Schulz-Greve und Michael Jäger, Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Berlin, und Karin Wagnitz-Brockmöller, Serviceagentur Ganztägig lernen, eröffneten die Veranstaltung und begrüßten die Teilnehmerrunde, die sich in der Aula der Hemingway-Schule eingefunden hatte. Schulleiter Martin Kaemmerer hieß die Gäste daraufhin mit einem kleinen Grußwort ebenfalls herzlich willkommen und stellte dar, dass die Etablierung einer Mittagsverpflegung ein langwieriger Prozess an der Hemingway-Schule ist und sie selbst erst am Anfang eines langen, aber konstruktiven Weges stehen.

Frau Dr. Ilse Kamski, Institut für Schulentwicklungsforschung an der TU Dortmund, hielt den Impulsvortrag und beleuchtete den Zusammenhang von Mittagsmahlzeit, Verpflegungsangeboten und der Schulentwicklung. Sie stieg mit dem Zitat „Das Mittagessen ist das Herzstück einer Ganztagschule“ ein und betonte, dass die entsprechenden Rahmenbedingungen innerhalb der Schule dafür geschaffen werden müssen. Welche positiven Effekte die Einbindung der Verpflegungsangebote in den Schulentwicklungsprozess haben kann, stellte sie anhand der Verzahnung und Koppelung mit den pädagogischen Gestaltungsbereichen von Ganztagsschule dar. Während der Pause konnten sich die Teilnehmenden an den Ständen der Serviceagentur Ganztägig Lernen, der Koordinierungsstelle Berliner Schülerunternehmen und der Vernetzungsstelle Schulverpflegung mit Infomaterial ausstatten und sich bei Kaffee und Kuchen austauschen.

In vier verschiedenen Themen-Panels wurde im Anschluss in wechselnden Gruppen zu Aspekten rund um die Mittagsverpflegung im Rahmen des Schulentwicklungsprozesses diskutiert.

Moderatorin Sabine Schulz-Greve holte anschließend die wichtigsten Ergebnisse und überraschendste Erkenntnisse von den Panelleiter/innen ein. Beim Thema „Mitgestalten + Mitentscheiden: Schülerpartizipation in Mittagessensausschüssen“ machte Sandra Tobehn, Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin, deutlich, dass die Schüler/innen direkte Erfolgschancen bei der eigenen Mitbestimmung sehen müssen. Sie sind wichtige Akteure in der Diskussion um eine bedarfsgerechte und ansprechende Mittagsverpflegung. Sabine Schulz-Greve betonte daraufhin den im Berliner Schulgesetz verankerten Anspruch von Schüler/innen, Eltern und Lehrkräften, einen Mittagessensausschuss in der eigenen Schule gründen zu können.

Karin Wagnitz-Brockmöller fasste das Themenpanel „Das Ernährungskonzept als elementares Handlungsfeld der Berliner Eckpunkte für eine gute Ganztagsschule“ zusammen, indem sie betonte, dass ein Schulentwicklungsprozess ein ständiger Wandel ist und sich nichts einschleifen darf – denn Einschleifen ist die größte Gefahr und bedeute Stillstand.

Anhand der eigenen Situation verwiesen Thomas Meißner, SPI Ausbildung & Qualifizierung gGmbH und Essensanbieter der Hemingway-Schule, und Martin Kaemmerer, Schulleiter der Hemingway-Schule, darauf, dass ältere Schüler/innen mündige Kunden seien und sich das Essen von dem in Grundschulen unterscheiden müsse. Auch die direkte Kommunikation zum Küchen-Team spiele eine große Rolle. Sie sprachen das Dilemma der Schüler/innen an, dass Erwachsene oft glauben zu wissen, was das Beste für sie sei. Eine Akzeptanzsteigerung kann nur über Angebote und nicht über Zwänge erreicht werden – und dabei steht die Umsetzung des <link http: www.schuleplusessen.de fileadmin user_upload bilder dge_qs_schule_essen_web.pdf external-link-new-window externen link in neuem>DGE-Qualitätsstandards für die Schulverpflegung nicht im Widerspruch zu den Wünschen und Ansprüchen der Schülerschaft.

Schlussfolgerung von Karin Groth und Stephanie Grundmann, Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre der TU Berlin, aus dem Panel „Akzeptanzsteigerung durch schulische Verbraucherbildung“ war der Appell für den Erhalt und den Ausbau von Lehrküchen in Schulen. Diese stellen aus ihrer Sicht die Voraussetzung für die Umsetzung einer praxisorientierten Verbraucher- und anschaulichen Ernährungsbildung dar..

Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Michael Jäger die Grundzüge eines in diesem Schuljahr startenden Beratungsangebotes der Vernetzungsstelle in Kooperation mit der Serviceagentur Ganztägig Lernen dar. Es richtet sich an Sekundarschulen, die derzeit kein Mittagessen anbieten können oder die gravierende Probleme mit der Gestaltung ihres Verpflegungsangebots haben. „Wir werden nicht locker lassen bei den weiterführenden Schulen“,so Michael Jäger.


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