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Schulverpflegung als Bildungsthema etablieren

Mark Rackles, Staatssekretär für Bildung, eröffnete am Montag die Berliner Tage der Schulverpflegung auf der Tagung „Berliner Schulverpflegung 2.0 – Eine Qualitätsoffensive“ im Abgeordnetenhaus.

Die von der  Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Berlin organisierte Tagung fand in Kooperation mit dem Bildungsausschuss des Berliner Landesparlaments statt. Renate Harant, Vorsitzende des Bildungsausschusses, begrüßte die 120 Teilnehmenden und dankte der Vernetzungsstelle für die Möglichkeit, mit allen Akteuren über die Verbesserung der Berliner Schulverpflegung diskutieren zu können. Neben Lehrkräften, Schulleitern, Eltern- und Schülervertretern nahmen Caterer und zahlreiche Vertreter von Schulträgern sowie der Senatsverwaltungen für Bildung, Verbraucherschutz und Finanzen teil.

Mark Rackles betonte in seinem Grußwort, dass die Qualität des Berliner Schulessens noch nicht zufriedenstellend ist, obwohl in 7 von 12 Bezirken der DGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung vertragliche Grundlage des Essensangebots sei. Schulträger und Caterer müssten deshalb ihr bisheriges Agieren kritisch hinterfragen. Wenn mehr Geld für das Schulessen gefordert werde, müsse sichergestellt sein, dass auch ein Mehr an Qualität auf den Tellern der Schülerinnen und Schüler ankomme. Deshalb wolle man mit den Bezirken u.a. über einheitliche Standards bei Ausschreibungen, die Entwicklung eines Qualitätssicherungssystems und die Zweckbindung der Landeszuschüsse ins Gespräch kommen.

In Ihrem Einführungsvortrag wies Prof. Ulrike Arens-Azevedo (HAW Hamburg) darauf hin, dass die Qualität schulischer Verpflegungsangebote von vielen Dimensionen beeinflusst wird. Die Gestaltung der Mensa spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Freundlichkeit des Servicepersonals oder die Einbindung in das Ganztagskonzept einer Schule.

Einen optischen „Leckerbissen“ bot die Ergebnispräsentation des ersten Berliner Schulmensen-Tests der Vernetzungsstelle in Kooperation mit dem Oberstufenzentrum Gastgewerbe. Angehende Köche hatten die sensorische Qualität von ca. 30 Schulmenüs an Grund- und weiterführenden Schulen kritisch bewertet, natürlich unangekündigt für die Caterer. Allerdings fiel ihr Fazit eher ernüchternd aus: die meisten Gerichte waren höchstens noch akzeptabel, einige mangelhaft.

In einer intensiven Arbeitsphase tauschten sich die Teilnehmenden in gemischten Arbeitsgruppen zur Ist-Situation der Berliner Schulverpflegung aus und diskutierten Perspektiven der Qualitätsentwicklung. Die Ergebnisse wurden in der abschließenden Podiumsdiskussion vorgestellt, angeregt diskutiert und von den Bildungspolitischen Sprechern der Fraktionen im Abgeordnetenhaus kommentiert. Dominierende Themen waren, schulische Verpflegungsangebote zum Bildungsthema zu machen, die Ausstattungen von Küchen und Mensen zu verbessern und für einheitliche Bedingungen in allen Bezirken zu sorgen sowie eine effiziente Kontrolle der Angebote einzuführen.
In der Debatte wurden „Hausaufgaben“ für die Verantwortlichen formuliert und um eine rasche Erledigung gebeten. Der Bildungsausschuss des Abgeordnetenhauses wird sich mit dem Thema im November beschäftigen. Die Ergebnisse der Tagung werden von der Vernetzungsstelle aufbereitet und in die begonnene Qualitätsdebatte zum Berliner Schulessen eingebracht.

Informationen zu den weiteren Aktivitäten während der „Berliner Tage der Schulverpflegung“ (24.-28.09.2012), für die Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres die Schirmherrschaft übernommen hat, finden Sie auf der Homepage der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Berlin.
In Kürze werden eine Dokumentation der Tagung  sowie die Ergebnisse des Schulmensen-Tests ebenfalls auf diesen Seiten eingestellt.

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