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Qualität und Preis des Schulessens müssen zusammen diskutiert werden

Berliner Caterer nutzten beim Caterer-Workshop am 25.09.2012 im Rahmen der Tage der Schulverpflegung die Chance, mit Dr. Elke Liesen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) spezielle Fragen zur Umsetzung des DGE-Qualitätsstandards für die Schulverpflegung zu diskutieren.

Schon bei der Vorstellung der Anforderungen des Standards hakten die teilnehmenden Caterer an einigen Stellen ein und wollten es genauer wissen bzw. machten auf Grenzen in der Umsetzung vor Ort aufmerksam. Ein Beispiel ist die Getränkeversorgung: Der Standard empfiehlt kalorienfreie Getränke. Hier kommt es vor, dass der mitgelieferte, ungesüßte Tee in der Schule gezuckert wird.
Aufgrund solcher Beispiele wird Bedarf an Information und Schulung der Lehrkräfte und Erzieher/-innen, am besten schon in der Ausbildung, gesehen.

Die Verpflegung an den weiterführenden Schulen bleibt weiterhin eine Herausforderung für die Essensanbieter. Bisher gibt es wenige Ansätze, ein gutes Angebot zu schaffen, dass auf eine große Akzeptanz stößt. Erste positive Erfahrungen gibt es mit flexiblen Ausgabesystemen, die den Schülern und Schülerinnen eine Auswahl lassen, das heißt über Buffetangebote.

Wiederholt wiesen die Caterer im Workshop daraufhin, dass die niedrigen Preise in Berlin der wünschenswerten Ausgestaltung des Schulessens entgegenstehen.
Individuelle Anforderungen je Bezirk oder auch bezogen auf einzelne Schulstandorte in den Leistungsverzeichnissen der Ausschreibungen stellen eine Herausforderung für die Caterer dar. Unter anderem beinhalten die Leistungsverzeichnisse unterschiedliche Investitionsdarfe für die Ausstattung von Küchen und Mensen, die durch die Caterer getragen werden sollen.
Gefordert werden daher einheitliche Ausschreibungen zur Schulverpflegung für das Land Berlin. Dies könne auch die Auftraggeberseite, die Bezirke, entlasten, die aufgrund fehlender fachlicher Kompetenz teilweise mit der Formulierung von Leistungsverzeichnissen überfordert seien.

In der Veröffentlichung der Kostenstudie der HAW Hamburg liegt die große Hoffnung der Essensanbieter für den Anstoß einer konstruktiven Preisdiskussion. Als Voraussetzung wird eine enge Abstimmung des weiteren Vorgehens zwischen Senat und Bezirken gesehen.
Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Berlin ging darauf ein und betonte, dass eine Preisdiskussion mit einer Qualitätsdiskussion inklusive der Entwicklung eines Qualitätssicherungssystems einhergehen muss wie auch durch den Staatssekretär für Bildung, Mark Rackles, bei der Tagung „Berliner Schulverpflegung 2.0 – Eine Qualitätsoffensive“ am Vortag gefordert.


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