PRESSEMITTEILUNG
Mehr Mitsprache für Schulen bei der Auswahl ihrer Essenanbieter
In den kommenden Monaten wird in sieben Berliner Bezirken das Mittagessen an den Grundschulen neu ausgeschrieben. Hierfür steht mit den „Berliner Qualitätskriterien“ sowie den „Qualitätsstandards für die Schulverpflegung“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ein ernährungswissenschaftlich fundierter Orientierungsrahmen zur Verfügung.
(im Internet zu finden unter: www.vernetzungsstelle-berlin.de bzw. www.schuleplusessen.de)
Aufgrund der öffentlichen Zuschüsse für das Mittagessen von Kindern in Ganztagsbetreuung unterliegen die Ausschreibungsverfahren den engen Regularien des Vergaberechts. Die Schulämter sahen deshalb trotz der im Schulgesetz festgeschriebenen höheren Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Schulen bislang kaum Möglichkeiten, sie bei der Auswahl einzubeziehen.
„Die alltägliche Organisation des Mittagessens und die Lösung der damit verbundenen Probleme werden vor Ort geleistet. Aus diesem Grund müssen die Schulen zukünftig stärker an den Entscheidungsprozessen beteiligt werden“: fordert Michael Jäger von der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin.
Wie ein darauf ausgerichtetes und trotzdem vergaberechtskonformes Beteiligungsverfahren aussehen kann, stellen er und seine Kollegin, Sabine Schulz-Greve, auf Informationsveranstaltungen für die Schulen in allen betroffenen Bezirken vor. Neben den Mitwirkungsmöglichkeiten für Schulen und Eltern informieren sie über die Qualitätsansprüche an das Verpflegungsangebot, den Ablauf von Ausschreibungsverfahren sowie die Möglichkeiten der schulinternen Qualitätssicherung.
Da die Veranstaltungen auch die Kommunikation zwischen den Beteiligten stärken sollen, organisiert die Vernetzungsstelle sie in der Regel in Kooperation mit den Schulämtern und den Bezirkselternausschüssen. Eingeladen werden die Schulleitungen, die koordinierenden Erzieher/innen und die Elternsprecher der betroffenen Schulen.
Die positiven Auswirkungen einer größeren Mitsprache beschreibt Michael Jäger so: „Die Erfahrung unserer Arbeit zeigt deutlich, dass die Akzeptanz des Angebots und die Identifikation mit ´unserem´ Mittagessen an den Schulen am größten sind, die bei der Auswahl des Caterers einbezogen waren. Sie nehmen die ihnen übertragene Verantwortung bspw. auch durch den Aufbau von sog. Küchenkommissionen wahr, die eine gleichbleibend hohe Qualität und Zufriedenheit durch eine enge Kooperation mit ´ihrem´ Anbieter anstreben.“
Die ersten Informationsveranstaltungen fanden mit großer Resonanz bereits in den Bezirken Treptow-Köpenick und Mitte statt. Am 21.02.08 folgt Charlottenburg-Wilmersdorf, am 25.02.08 Steglitz-Zehlendorf, am 27.02.08 Friedrichshain-Kreuzberg und in Kürze auch Neukölln sowie Marzahn-Hellersdorf.
Berlin, 18.02.2008