Auch in diesem Jahr bietet die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin die Schulung „Check Sensorik - Instrument zur schulinternen Qualitätssicherung und Ernährungsbildung“ im Frühjahr und Herbst an. Die erste Schulung für schulische Vertreter:innen der Mittagessensausschüsse öffentlicher Berliner Ganztagsschulen (Primarstufe) fand am 29.03.2023 in Kooperation mit der TU Berlin statt. Unter den Teilnehmer:innen befanden sich sowohl Lehrkräfte als auch Erzieher:innen. Das Interesse der Schulen an diesem Angebot ist nach wie vor groß und war entsprechend schnell ausgebucht.
Die Schulung bot neben dem theoretischen Input zu hilfreichen Quellen für die Arbeit im Mittagessenausschuss und sensorischen Grundlagen auch einen praktischen Teil. Die Teilnehmer:innen durften selbst aktiv werden und bekamen zwei Gerichte sowie zwei Desserts als Kostproben zur sensorischen Verkostung.
Das Instrument „Check Sensorik“ kann dafür genutzt werden, die Kommunikation zwischen Schule und Caterer zu professionalisieren. Gibt es Probleme, sind Rückmeldungen à la „Das Essen schmeckt nicht“ seitens der Schule wenig konstruktiv. Denn „schmeckt nicht“ ist kein Mangel, der im Vertrag zwischen Schule und Caterer definiert ist. Demnach braucht es eine gute Kommunikation mit differenzierten Beschreibungen bei Unzufriedenheiten. Der Check sieht vor, dass alle Komponenten getrennt verkostet und nach den Bewertungskategorien Aussehen, Mundgefühl, Geschmack und Gewürze eingeschätzt werden. So können u.U. auch schon kleine Anpassungen einzelner Komponenten, z.B. der Sauce, große Erfolge erzielen.
Bei der praktischen Durchführung des Checks bemerkten die Teilnehmenden schnell, dass eine detaillierte Beschreibung dieser Kriterien herausfordernd sein kann. An dieser Stelle könnte der „Check Sensorik“ beispielsweise fächerübergreifend zur Wortschatzerweiterung im Deutschunterricht eingesetzt werden, um die Schüler:innen zu befähigen, sich besser beim Thema Geschmack ausdrücken zu können. So bietet das Instrument eine weitere Möglichkeit der Verzahnung von Ernährungsbildung mit dem Schulmittagessen. Die Verkostung soll die Sinne schulen und Interesse für Themen des Ess-Alltags wecken.
Auch bei dieser Veranstaltung stellten die Teilnehmer:innen zahlreiche Fragen rund um das Schulmittagessen an ihren Schulen. Ganz besonders das Thema Lebensmittelverschwendung bewegte die Pädagog:innen. Bei diesem Thema kann der „Check Sensorik“ ebenfalls nützlich sein: wird eine Verkostung spannend gestaltet, kann das die Kinder für das Schulmittagessen begeistern oder auch Unzufriedenheiten aufdecken. In diesem Rahmen kommen die Schüler:innen zu Wort und können ihre Wünsche genauer ausdrücken, was zu einer besseren Akzeptanz beitragen kann.
Dieses Mal wurde die Veranstaltung mit einem kleinen Gewinnspiel abgeschlossen: wir gratulieren den beiden Gewinner:innen!
Die nächste Möglichkeit der Teilnahme am Format „Check Sensorik“ wird es im Herbst geben.
Wie auch schon bei den letzten Schulungen war die Zusammenarbeit mit der TU Berlin sehr gelungen. Dafür möchten wir wieder ein herzliches Dankeschön aussprechen!
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