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„Einmischen und Mitentscheiden erwünscht - Partizipation von Kindern und Eltern beim Essen und Trinken in der Kita“ – 5. Kita-Träger-Werkstatt „Essen und Trinken in der guten gesunden Kita“ am 29.06.2015

Was bedeutet Partizipation? Wie können Kinder und Eltern erfolgreich eingebunden werden, wenn es um die Verpflegung in der Kita geht? Welche Rolle spielt Partizipation bei Bildungsprozessen? Dies waren die Fragen, die bei der Werkstatt im Mittelpunkt standen.

Auf Wunsch der Werkstatt-Teilnehmenden widmete sich die Kita-Träger-Werkstatt der Partizipation in der Kita. Die Vernetzungsstelle konnte dazu Herrn Seelig, Multiplikator des Instituts für Partizipation und Bildung, als Referenten gewinnen.

Er trug vor, was Partizipation bedeutet und stellte heraus, dass Kinder per Gesetz das Recht auf Beteiligung haben und Einrichtungen verpflichtet sind, angemessene Beteiligungsverfahren umzusetzen (Sozialgesetzbuch VIII, § 45). Auch das Bildungsverständnis, das dem Berliner Bildungsprogramm zugrunde liegt, basiert auf Partizipation der Kinder und Eltern.

Herr Seelig machte deutlich, dass Partizipation der Schlüssel zu Bildung ist und eine Voraussetzung, damit Kinder Selbstständigkeit und Handlungskompetenzen entwickeln. Die Haltung der Pädagoginnen und Pädagogen spielt dabei eine herausragende Rolle. Wenn Sie sich als Begleiter und Unterstützer der Kinder verstehen, kann Partizipation gelebt werden. Kindern sollten Entscheidungsbefugnisse zugestanden werden. Worüber Kinder entscheiden dürfen, sollte altersentsprechend entschieden werden und obliegt dem pädagogischen Team. Entscheidungen über die Bereiche und Fragen, die Kinder bestimmen dürfen, sollten ausschließlich im Konsens getroffen werden.

Nach dem lebhaften Vortrag leitete Herr Seelig eine Übung zu Beteiligungsverfahren an, die auch mit Kindern praktiziert werden kann. Bei der Umsetzung solcher Verfahren mit Kindern kommt es darauf an, eine zur Abstimmung passende Methode auszuwählen und möglichst viel zu visualisieren. Bei wiederholter Umsetzung lernen die Kinder erfahrungsgemäß schnell, worauf es ankommt und „werben“ im Austausch mit den anderen Kindern für ihre Position.

Abschließend ging es noch um konkrete Empfehlungen für Elterngespräche. Der Tipp, sich vor Wertungen zu hüten, wurde diskutiert. Dies fällt nicht immer leicht: Kitas müssen ihr Konzept, einschließlich des Ernährungskonzepts, vertreten, ohne divergierende Meinungen von Eltern abzuwerten oder außer Acht zu lassen. Stehen Ansprüche von Eltern mit der Realisierbarkeit und Verantwortung für eine gute Versorgung der Kinder in einem Spannungsfeld, bedarf es einer professionellen Kommunikation von Seiten der Einrichtungen, die fortlaufend mit den Eltern geführt werden muss.

Die Vernetzungsstelle wird zum neuen Kita-Jahr zum nächsten Termin der Werkstatt einladen und bei der Themenwahl zunächst die Rückmeldungen der Teilnehmenden auswerten.


Die Präsentation zum Vortrag können Sie hier herunterladen.

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