In der Vorstellungsrunde berichteten die Teilnehmer von der Arbeit ihrer Mittagessensausschüsse. Einige wurde neu gegründet bzw. neu besetzt und andere wiederum bestehen seit vielen Jahren und arbeiten zum Teil schon mit dem Instrument „Speiseplancheck“. Dementsprechend waren die Erwartungen an die Schulung sehr unterschiedlich.
Viele Schulen stehen in regelmäßigem Austausch mit ihrem Essensanbieter und machen damit überwiegend positive Erfahrungen. Einige Schulen setzen eigens entwickelte „Feedbackinstrumente“ ein, um die Zufriedenheit der Schüler/innen mit dem Essen abzufragen. Die Teilnehmenden wünschen sich fachliche Unterstützung, um die Qualität des Verpflegungsangebots noch besser beurteilen zu können.
Jens Luther, Ökotrophologe und Mitarbeiterin der Vernetzungsstelle, beschrieb zunächst die Zusammensetzung und Aufgaben der Mittagessensausschüsse und welche Kommunikationswege möglich sind. Verwiesen wurde zudem auf die Handreichung „Qualitätssicherung und -kontrolle des schulischen Mittagessens“ der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft. Mit ihr liegen den Berliner Ganztagsschulen, insbesondere den Mittagessensausschüssen, umfassende Informationen über Akteure, Zuständigkeiten und Kommunikationswege der Qualitätssicherung und -kontrolle des Schulmittagessens vor. Neben der (schul-)externen Qualitätskontrolle durch das Schulamt als Auftraggeber und der Rolle der neuen „Qualitätskontrollstelle Schulessen“ wird vor allem die schulinterne Qualitätssicherung in der Handreichung dargestellt. Mittagessensausschüsse können hierbei verschiedene Instrumente einsetzen, z.B. den in der Handreichung enthalten Speisenplan-Check. Er ist auf die Musterausschreibung für das Mittagessen an den Berliner Grundschulen zugeschnitten, die auf demDGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung basieren und weitergehende Qualitätsvorgaben enthalten.
Die teilnehmenden Lehrkräfte und Erzieher/innen haben während der Schulung die Anwendung des Speisenplan-Checks mit fachlicher Unterstützung erprobt. Alle hatten dazu den aktuellen Speisenplan Ihrer Schule dabei. Die Teilnehmenden stellten fest, dass die meisten Speisenpläne im Großen und Ganzen quantitativ den vertraglich festgelegten Kriterien entsprechen.
Unsicherheiten gab es beispielsweise, wie eine Kartoffelsuppe zu bewerten ist oder ab, wann man den Gemüseanteil im Gulasch als Portion bewerten kann. Jens Luther wies darauf hin, dass diese Fragen im Gespräch mit dem Caterer geklärt werden müssten. Er kann über die eingesetzten Lebensmittel informieren. Um für noch mehr Transparenz zu sorgen, bieten viele Essensanbieter den von ihnen belieferten Schulen die Möglichkeit, ihre Großküche bei einem Besuch kennenzulernen.
Aufgrund des starken Interesses bietet die Vernetzungsstelle auch im kommenden Jahr diese Schulung an.