Zur zweiten Werkstatt Ernährungs- und Verbraucherbildung im Jahr 2022 hatte die Vernetzungsstelle am 21.09.2022 erneut im digitalen Format eingeladen. Schwerpunkt der Werkstatt bildete das neue Peer-to-Peer-Projekt des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) „Verbraucherchecker“. Die Werkstatt richtete sich an Lehrkräfte und weitere pädagogische Fachkräfte ab Jahrgangsstufe 9.
Nach der Begrüßung durch Brigitte Schulz von der Vernetzungsstelle gaben die Teilnehmenden in einer kurzen Vorstellungsrunde Einblick in Themen der Verbraucherbildung, mit denen sie bereits Erfahrungen an ihrer Schule gesammelt hatten. Hierbei wurden v.a. Beispiele aus den Bereichen Ernährung und Nachhaltigkeit genannt. Eine von Brigitte Schulz gestartete Abfrage zeigte, dass der „Materialkompass“ von den Teilnehmenden bisher so gut wie nicht genutzt wurde bzw. vielen unbekannt war.
Anschließend stellten die Referentinnen des vzbv, Florence Ziesemer und Dörte Adam-Gutsch, zunächst den vzbv kurz vor und informierten dann ausführlich über das neue Peer-to-Peer-Projekt „Verbraucherchecker“. Hierbei handelt es sich um ein bundesweites und kostenloses Workshop-Angebot u.a. für Schulen (Zielgruppe: Jugendliche im Alter von 15-20 Jahren), in dem Jugendliche zu Verbraucherschutzthemen und -fragen geschult werden, um anschließend mit eigenen Aktionen als Peer-Scouts selbst zu Ansprechpartner:innen für ihr soziales Umfeld werden. Schwerpunkte bilden die Themen:
- Gütesiegel und Kennzeichnung bei Lebensmitteln
- Nachhaltiger Energie-Gebrauch
- Social Media, Werbung und Cookies
- Shopping, Streamingdienste und Abos
Der Bereich Gütesiegel und Kennzeichnung bei Lebensmitteln wurde im Rahmen der Werkstatt von den Referentinnen näher erläutert, z.B. Warm-Up mit verschiedenen Gütesiegeln, Alltags-Szenario mit Visualisierung durch Comic, „Check-it“ Moment zur Reflektion der eigenen Verbraucher:innen-Rolle, Informationen sammeln im Team, Elevator-Pitch zur Vorstellung der wichtigsten Informationen und Info-Grafik erstellen.
Für die Workshops kommen im Rahmen des Projektes geschulte Trainer:innen in die Schulen und zusätzlich wird eine digitale Plattform mit Informations- und Bildungsmaterial zur Verfügung gestellt.
Die Referentinnen nutzen den Austausch mit den Teilnehmenden, um Feedback aus der Praxis von den Teilnehmenden einzuholen, z.B. zur Nutzung eines digitalen Action Planners (statt gedruckter Version) oder den Möglichkeiten eines digitalen Workshops, falls Präsenzveranstaltungen nicht möglich sein sollten.
Die ersten Workshop-Termine in Schulen können ab Dezember 2022 durchgeführt werden und schon während der Veranstaltung zeigten sich mehrere Schulen an der Teilnahme interessiert.
Abschließend gab es noch Informationen zum „Materialkompass“, der die Qualität von frei verfügbarem Unterrichtsmaterial auf den Prüfstand stellt. Aktuell sind ca. 500 Materialien in der Datenbank zu finden, die von einem Expert:innenteam (Details auf der Homepage einsehbar) nach transparenten Bewertungskriterien hinsichtlich der Bereiche fachlicher Inhalt, Methodik-Didaktik und formale Gestaltung beurteilt werden. Das Unterrichtsmaterial lässt sich über verschiedene Filter, z.B. Gesamtbewertung, Zielgruppe (Grund-, Mittel- oder Oberstufe) oder Themen (Ernährung, Finanzen, Medien, Nachhaltigkeit) eingrenzen. Die Datenbank liefert so eine gute Unterstützung für die Unterrichtsvorbereitung von Verbraucherbildungsthemen.
Die Vernetzungsstelle bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmenden und den Referentinnen des vzbv für die informative Veranstaltung.
Die Werkstätten finden bereits seit 2010 regelmäßig mehrmals pro Jahr statt. Die Zielgruppe wechselt zwischen Primar- und Sekundarstufe und Vorschläge für weitere Werkstatt-Themen sind willkommen!
Weitere Informationen:
Peer-to-Peer-Projekt Verbraucherchecker (vzbv)
Materialkompass (vzbv)
Werkstatt Ernährungs- und Verbraucherbildung in Berliner Ganztagsschulen