Im Rahmen der Berliner Tage der Schulverpflegung 2022 bot die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin am 05.10.2022 bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Schulung „Check Sensorik – Instrument zur schulinternen Qualitätssicherung und Ernährungsbildung“ an. Das Schulungsangebot richtet sich an schulische Vertreter:innen der Mittagessensausschüsse öffentlicher Berliner Ganztagsschulen (Primarstufe).
Die Schulung fand in Kooperation mit der TU Berlin, Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre, Fachgebiet Bildung für Nachhaltige Ernährung und Lebensmittelwissenschaft statt und wurde auch in den Räumen der TU Berlin durchgeführt.
Die Teilnehmenden berichteten nach der Begrüßung durch Brigitte Schulz, Diplom-Ökotrophologin (FH) und Mitarbeiterin der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin, in der Vorstellungsrunde u.a. von der Zusammensetzung ihres Mittagessensausschusses. Hierbei erstreckte sich das Spektrum von „momentan nicht vorhanden“ oder „das bin nur ich“ bis „alle im Boot“. Im Berliner Schulgesetz heißt es dazu in § 78 Abs. 2 „Wird an einer Schule ein Mittagessen angeboten oder ist ein solches Angebot geplant, so bildet die Schulkonferenz einen Mittagessensausschuss.“ Weiter heißt es „Über die Zahl der Mitglieder und die Zusammensetzung der Ausschüsse entscheidet die Schulkonferenz; dabei soll jede in der Schulkonferenz vertretene Gruppe angemessen vertreten sein.“. Viele Teilnehmende berichteten, dass sich die Aktivitäten des Mittagessensausschusses mit der Pandemie stark reduziert haben, aber eine Wiederaufnahme geplant ist.
Im theoretischen Teil der Schulung stellte Brigitte Schulz zunächst die im letzten Jahr umfassend überarbeitete Handreichung „Mittagessensausschüsse, aus der auch das Instrument „Check Sensorik“ stammt, kurz vor. Besonders für die Teilnehmenden, die erst vor kurzem ihre Tätigkeit im Mittagessensausschuss aufgenommen hatten, sind hier alle wichtigen Informationen noch einmal zusammengefasst. Zusätzlich gab Brigitte Schulz einen kurzen fachlichen Einblick in das Thema Sensorik und vertragliche Rahmenbedingungen für das Berliner Schulmittagessen in der Primarstufe.
Nach der Vorstellung des „Sensorik Checks“ (Bewertungsbogen selbst, aber auch erforderliche Vorbereitungen und Tipps zur Durchführung) ging es für die Teilnehmenden im praktischen Teil an die Erprobung und Anwendung des Bewertungsbogens. Hierzu erhielten sie jeweils zwei Mini-Menüs und zwei Mini-Desserts, die die TU Berlin zubereitet hatte. Bewertet wurden die einzelnen Komponenten, z.B. Nudeln, Gemüse und Soße der Menüs hinsichtlich des Aussehens, des Mundgefühls, des Geschmacks und der Gewürze.
Der Bewertungsbogen kann auch für „Einsteiger“ genutzt werden, denn in dieser Version erfolgt die Bewertung ausschließlich über Smileys. Für „Fortgeschrittene“ gibt es die Möglichkeit, bei negativer Bewertung eines Kriteriums auch Gründe anzugeben. Auf diese Art und Weise ist eine konkretere Rückmeldung an den Anbieter möglich. Die Teilnehmenden beschrieben, dass es ihnen selbst schwer fiel, passende Worte zu finden und dieses bei der Umsetzung mit Schüler:innen ggfs. einer Vorbereitung bedarf. Die Erfahrung, sich auf die einzelnen Komponenten und die dazu gehörenden sensorischen Eindrücke zu konzentrieren, wurde positiv hervorgehoben und auch als spannend für Schüler:innen beschrieben.
Die Vernetzungsstelle bedankt sich für die professionelle Unterstützung beim praktischen Teil bei der TU Berlin und allen Teilnehmenden für den interessanten Austausch!