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Berliner Beitrag zum bundesweiten Tag der Kitaverpflegung 2021

„BIO in der Kitaverpflegung als Motor für Nachhaltigkeit“ - Digitale Werkstatt für Träger von „Kitas bewegen - Landesprogramm für die gute gesunde Kita“

„BIO in der Kitaverpflegung als Motor für Nachhaltigkeit“ - regional, saisonal, BIO als Hebel für ein hochwertiges, abwechslungsreiches und attraktives Essensangebot – wie kann das in der Praxis gelingen? – so lautete das Thema der Werkstatt.
Diese und weitere konkrete Fragestellungen, die der Einsatz von Bio-Lebensmitteln in der Praxis aufwirft, trugen Kitas an die Vernetzungsstelle heran. Sie wurden in Kooperation mit der bundesweiten Informationskampagne „Bio kann jeder – nachhaltig essen in Kita und Schule“ erörtert. Dafür konnte Constantine Youett vom hiesigen Regionalpartner FÖL e.V. als Referent gewonnen werden. Trotz der pandemiebedingt anhaltend schwierigen Situation begrüßten wir 13 Vertreter*innen von Berliner Kita-Trägern im Landesprogramm für die gute gesunde Kita (LggK).
Fachlicher Bezugsrahmen für die Vernetzungsstelle war der neue DGE-Qualitätsstandard (erschienen im November 2020), der das Thema Nachhaltigkeit und deren Bedeutung in der Gemeinschaftsverpflegung besonders hervorhebt.

In seinem Impulsvortrag erläuterte Constantine Youett die wichtigsten Fakten zu Besonderheiten und Vorteilen von Lebensmitteln aus ökologischem Landbau. Fragen zu Deklaration und Beschaffung wurden beantwortet. Er brachte mehr Klarheit in den „Dschungel“ der Bio-Siegel und erörterte mit den Teilnehmer*innen regionale Bezugsmöglichkeiten.
Konkrete Hinweise zur Umstellung auf mehr „Bio“, zur Kalkulation und zu einer klugen Speisen-planung hinsichtlich eines nachhaltigen und gesundheitsfördernden Verpflegungsangebots wurden dargelegt.  Unter anderem am Beispiel eines in Kitas beliebten Hackfleisch-Gerichts (Spaghetti-Bolognese) zeigte Constantine Youett auf, welche Möglichkeiten es gibt, mehr Bio-Lebensmittel kosteneffizient in die Verpflegung einzubringen und Fleisch ernährungsphysiologisch sinnvoll durch pflanzliche Lebensmittel zu ersetzen.

Die Teilnehmer*innen tauschten sich zu bereits bestehender Praxis in der Verwendung von „Bio“ in den eigenen, mehrheitlich selbstkochenden Einrichtungen aus und benannten dort bestehende Hürden. Da viele dieser Kitas bereits Produkte aus ökologischem Landbau einsetzen, wurde gefragt, wie sie diese Produkte im Speisenplan ausloben können und ob sie zur Zertifizierung verpflichtet seien.
Constantine Youett erläuterte: „Es besteht keine Kontrollpflicht, wenn Einrichtungen nicht gewerbsmäßig betrieben werden und wenn keine Kaufentscheidung getroffen werden kann.
Kitas, die selbst kochen, dürfen Bio auf dem Speiseplan ausloben. Dies gilt auch für Einrichtungen, die eine zentrale Küche haben. Denn auch hier treffen die Kinder keine Kaufentscheidung und das Essensangebot ist vorgegeben. Die Verwendung des deutschen Bio-Siegels auf dem Speiseplan ist allerdings nicht zulässig, da dort die zusätzliche Angabe des Kontrollstellencodes der Öko-Kontrollstelle zwingend erforderlich wäre.
Das Interesse und der Wunsch, den Anteil biologisch erzeugter Lebensmittel zu erhöhen, war bei allen groß.

Im 2. Teil des Workshops erklärte Ines Kretschmann von der Vernetzungsstelle in ihrem Impulsvortrag die „Neuerungen im DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas“.
Eine digitale Umfrage bei den Teilnehmenden ergab, dass die meisten von ihnen den DGE-Standard kennen, allerdings nur zwei von ihnen in der aktuellen Auflage.
Sie erhielten einen Überblick, um die neuen Anforderungen in die tägliche Arbeit integrieren zu können.

Im abschließenden Praxisteil des Workshops wurden die fachlichen Impulse genutzt, um gemeinsam einen beispielhaften Wochen-Speisenplan für das Mittagessen anhand verschiedener Kriterien des neuen DGE-Standards sowie unter Berücksichtigung ausgewählter Aspekte von Nachhaltigkeit (u.a. Saisonalität) zu optimieren.

Zusammenfassend konnte festgestellt werden, dass es zu diversen angesprochenen Fragen seitens der Teilnehmer*innen Vertiefungsbedarf gibt, den die Vernetzungsstelle in der Planung weiterer Veranstaltungen berücksichtigen wird.
Sabine Schulz-Greve (Projektleitung) bedankte sich für den angeregten (digitalen) Austausch.

Weitere Informationen:

Präsentation Constantine Youett, FÖL e.V. (PDF 4,3 MB)

Präsentation Ines Kretschmann, VNS Berlin e.V. (PDF 5 MB)

DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas 

IN FORM Fit Kid/ Nährstoffoptimierte 4-Wochenspeisepläne für verschiedene Altersgruppen

FÖL e.V. - Ernährungsbildung/ Projekt "Bio kann jeder"

Broschüre zur "Bio-Verpflegung in Kindertagesstätten und Schulen"

Informationen zur Bio-Zertifizierung

Broschüre “Mit einfachen Schritten zur Bio-Zertifizierung"

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