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APG-Kita-Projekt 2021: Digitaler Fachtag inklusive Fachgespräch

Fachwissenschaftlicher Austausch zu dem Thema „Unterstützungsinstrumente für gesundheitsfördernde und nachhaltige Verpflegungsangebote als Teil der Ernährungsbildung in Kitas und Fachschulen“

Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung e.V. hat auch in diesem Jahr die Staatlichen Fachschulen für Sozialpädagogik zum Austausch mit Expertinnen aus dem ganzen Bundesgebiet eingeladen. Gefördert aus Mitteln des Berliner Aktionsprogramms Gesundheit (APG) und in enger Kooperation mit dem Landesprogramm für die gute gesunde Kita, bot der digitale Fachtag am 02.11.2021 Wissenstransfer zu Themen Nachhaltiger Ernährung und Ernährungsbildung in Kita und Fachschulen sowie praxisbezogenen Austausch zu Materialien für die Ausbildung.

Durch die Kooperation der Vernetzungsstelle mit dem bundesländerübergreifenden IN FORM Projekt STErnE - Stärkung des Themenbereichs Ernährung in der Erzieherinnen- und Erzieherausbildung des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) sind die Berliner Fachschulen in die Konzeption und Erprobung geeigneter Unterstützungsinstrumente einbezogen.

Sabine Schulz-Greve und Pia Pfennigwerth-Pelka von der Vernetzungsstelle begrüßten alle Teilnehmenden darunter Fachlehrkräfte, die Vertreterinnen der Senatsverwaltungen für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF), Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung (SenJustVA) sowie des Nationalen Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) und insbesondere die beiden Fachwissenschaftlerinnen, die mit ihren Impulsvorträgen die Bedeutung der Nachhaltigen Ernährung als Zukunftsthema der Ausbildung und Kitapraxis erläuterten.

Prof. Dr. Ulrike Arens-Azevêdo (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg) referierte zum Thema „Nachhaltige Ernährung“ – Herausforderungen und Chancen für die Gestaltung des Verpflegungsangebotes in Kita und Fachschulen. Sie erklärte die Kriterien, die für eine nachhaltige Ernährung stehen, welche Herausforderungen eine Integration dieser im Verpflegungsangebot von Kitas und Fachschulen bringen, aber auch die Vorteile und Chancen, die durch eine Umstellung entstehen. Verpflegung sollte dabei als „gesamtgesellschaftliche Daseinsvorsorge und Investition in die Zukunft“ betrachtet werden. Kitas und (Fach-) Schulen haben die Möglichkeit Verpflegung und Bildung zu verzahnen und durch ihr eigenes Verpflegungsangebot eine Vorbildfunktion einzunehmen.

In einer kleinen online- Umfrage wurden Vertreter:innen  der  Fachschulen gebeten, Fragen zum derzeitigen Verpflegungsangebot in ihren Schulen zu beantworten. Vor allem strukturelle Probleme (keine Ganztagsschulen) wurden als Gründe benannt, dass derzeit noch kein oder ein qualitativ nicht ausreichendes, gesundheitsförderndes und nachhaltiges Verpflegungsangebot den angehenden Erzieher:innen gemacht werden kann.

Der zweite Impulsvortrag kam von Prof. Dr. Ines Heindl (Europauniversität Flensburg), die das Thema Ernährungsbildung durch „Professionalisierung von Erzieher:innen in der Ausbildung: „Ernährung, Geschmack, Esskultur und Kommunikation“  aufgriff. Sie erklärte, wovon das Essenlernen von Kindern beeinflusst wird. Der soziale Raum Kita spielt dabei eine entscheidende Rolle. Erzieher:innen sollten sich ihrer Vorbildfunktion durch professionelles Handeln bewusst sein und mit entsprechenden Kompetenzen in der Ausbildung vorbereitet werden.

Als Einstieg in das Fachgespräch stellte Dr. Carolin Nössler vom Ministerium Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg die bundesländerübergreifende Kooperation mit dem IN FORM Projekt STErnE vor. Durch diesjährige Fokusgruppen mit Lehrkräften wurden Bedarfe zu gewünschten Unterstützungsinstrumenten, die Anwendung in der Ausbildung finden sollen, erfasst. Die engere Wahl fiel auf  

  • Übersichtserstellung, um fachliche Informationen schneller und gebündelter für Lehrkräfte zur Verfügung zu stellen,
  • Lernsituationen mit begleitenden Unterrichtsmaterialien
  •  Handreichung mit Anknüpfungen für den Themenbereich Ernährung an den bundesweiten Rahmenlehrplan (RLP) inklusive Unterrichtsimpulsen.

In Arbeitsgruppen werden die ausgewählten Unterstützungsinstrumente nun ausgearbeitet und im Laufe des nächsten Jahres für eine mögliche praktische Erprobung zur Verfügung stehen.

Um die Gestaltung der Erprobungsphase ging es im anschließenden Fachgespräch:

Die anwesenden Teilnehmer der staatlichen Fachschulen für Sozialpädagogik äußerten sich interessiert bezüglich einer Erprobung. Zustimmung fand vor allem die Anfertigung einer Übersicht und Materialsammlung als Orientierungshilfe für Lehrkräfte, um gezielter Fachinformationen zu finden und einsetzen zu können.

Auch die Identifikation von Anknüpfungspunkten im vorhandenen RLP wurde eine zentrale Rolle zugeteilt, um das Thema Ernährung vielfältig präsent in der Ausbildung von Erzieher:innen zu machen. Interdisziplinare Lehre ist dabei Herausforderung und Chance zugleich.

Abschließend wurde der gemeinsame Austausch als positiv und wichtig bewertet, um das Thema Ernährungsbildung in der Ausbildung weiterzuentwickeln und zu stärken. Nur so können Bedarfe erfasst und gemeinsam Chancen erkannt und genutzt werden.

Weitere Informationen:

Präsentation „Nachhaltige Ernährung“ – Herausforderungen und Chancen für die Gestaltung des Verpflegungsangebotes in Kita und Fachschulen, Prof. Dr. Ulrike Arens-Azevêdo, HAW (PDF 3,34 MB)

Präsentation „Professionalisierung von Erzieher:innen in der Ausbildung: „Ernährung, Geschmack, Esskultur und Kommunikation“, Prof. Dr. Ines Heindl, Europauniversität Flensburg (PDF 354 KB)

Präsentation "Projektvorstellung STERnE",  Dr. Carolin Nössler, MLR Baden Württemberg (PDF 1,77 MB)

APG 2020

APG 2021

 

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